Bobath-Therapie

Angeborene oder auch erworbene Schädigungen des zentralen Nervensystems sind mit Hilfe spezieller Therapieformen positiv beeinflußbar. Die Bobath-Therapie ist neben der Vojta-Therapie eine der am weitesten verbreiteten physiotherapeutischen Techniken in der Nervenheilkunde, der Neurologie und der Kinderheilkunde, der Pädiatrie.

Die Eheleute Bobath haben schon in den Dreißigern und den Vierzigern des letzten Jahrhunderts herausgefunden, daß unser Nervensystem, welches alle unsere Bewegungen steuert, lernfähig ist. Durch die therapeutische Gabe unterschiedlichster Reize kann das Gehirn wieder Dinge erlernen, obwohl es beispielsweise durch eine Verletzung oder Erkrankung einen Teil seiner Kapazität verloren hat.

Der zerstörte Teil des Gehirns ist zwar nicht zu ersetzen und auch nicht zu heilen, jedoch können durch die Therapie in der Regel nicht benutzte, also brach liegende Anteile unseres Gehirns aktiviert werden. Diese aktivierten Anteile übernehmen dann die Funktion der zerstörten Gebiete und so können die Patienten häufig, sofern es sich um eine erworbene Schädigung des Gehirns (Schlaganfall, Schädel- Hirn-Trauma o.ä.) handelt, durch die Therapie wieder voll in das Privat- und Berufsleben integriert werden.

Aber auch Säuglinge und Kinder werden mit Hilfe der Bobath-Therapie behandelt. Leichte Entwicklungsrückstände, die meist keine erkennbare Ursache haben, aber auch schwerste Behinderungen, die z.B. durch Sauerstoffmangel während der Geburt aber auch durch unterschiedlichste Erkrankungen hervorgerufen werden können, können gezielt nach Bobath behandelt werden. Auch hier ist natürlich die Therapie kein Garant für eine Besserung und Erfolge sind erheblich von der Stärke der Hirnschädigung abhängig. Jedoch können die Fortschritte bei einer intensiven und ständigen Therapie immens sein.

Die Bobathbehandlung bei Erwachsenen bedeutet, wie alle krankengymnastischen Behandlungsverfahren, die unter Ausnutzung der natürlich vorhandenen Bahnungs- und Hemmungsmechanismen des Nervensystems unter Berücksichtigung der sensomotorischen Ausfälle Bewegungsmuster verbessern oder zur Norm zurückführen sollen. Diese Behandlung ist bei insbesondere bei zentralen Störungen angezeigt

  • nach Schädel-Hirntrauma
  • nach Apoplexie
  • bei Multipler Sklerose
  • bei Funktionsstörungen durch fortgeschrittene Amyotrophische Lateralsklerose (ALS)
  • bei Morbus Parkinson
  • bei Querschnittslähmungen
  • bei Muskeldystrophie
  • bei komplexen schweren peripheren-neurologischen Syndromen mit definierten Ausfällen (Plexuslähmungen)
  • bei ausgedehnten Folgen von Polytraumen mit Funktionsstörungen an zumindest zwei Gliedmaßen oder Rumpf und einer Gliedmaße

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